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Aljoscha
16. Mai 2017 / Veröffentlicht in Gastartikel

Gastartikel von Christian Heidemeyer

Christian HeidemeyerChristian Heidemeyer ist Gründer der App Psytastic und als Psychologiestudent dreht sich bei ihm alles um Erkenntnisse der wissenschaftlichen Psychologie, heute zum Thema Selbstwert.

Viel Spaß beim Lesen seines Gastartikels!

 
 

Gut zu wissen: Drei wissenschaftliche Erkenntnisse zum Selbstwert

 

Es gibt viele Ratgeber, die versprechen, unser Leben besser zu machen. Versprechen kann ich das leider nicht – aber ich möchte es versuchen. Der Ansatzpunkt: Unser Selbstwertgefühl. Lasst es mich an einer kleinen, persönlichen Geschichte einleiten.

Meine zwei älteren Brüder haben sich früher oft gestritten – wie das Brüder eben so tun. Es war die perfekte, explosive Kombination: der jüngere Bruder, ein leidenschaftlicher Streiche-Spieler, und mein ältester Bruder, sensibel für jede Provokation. Als der Streit dann vorbei war, wollte mein Vater die beiden beruhigen. Er sagte dann oft etwa Folgendes zu meinem ältesten Bruder: „Da musst du doch drüber stehen“. Mein Bruder tobte natürlich weiter.

Ich glaube, er verstand den Satz genau so wenig wie ich. Inzwischen verstehe ich ihn. Er läuft hinaus auf – das Selbstwertgefühl. Eine brüderliche Beziehung ist sicherlich etwas spezielles, aber allgemein gilt: Wer einen hohen Selbstwert hat, reagiert in derartigen Situationen (und allgemein!) anders. Wir kennen sie alle: Es gibt Menschen, die immer und überall die Ruhe selbst sind. Ein (fiktionales) Paradebeispiel dafür wäre James Bond.

Entsprechende Persönlichkeiten fühlen sich an dieser Stelle nicht persönlich bedroht. Sie sind weniger „fragil“, haben eine stabile, gesunde Schutzmauer. Deshalb bleiben sie gelassen und sehen das Gesamtbild. Sie stellen sich in etwa die Frage: Ist diese Kleinigkeit gerade wirklich relevant für mein Leben?

Das sollte nur ein kleines Beispiel sein, in dem sich die positiven Effekte eines gesunden Selbstwertgefühls zeigen. Es gibt noch viele weitere – bis hin zu höherer Gesundheit, einem längeren Leben und mehr Lebenszufriedenheit. Ich möchte im Folgenden drei hilfreiche Erkenntnisse zum Thema Selbstwert nennen, die ich in meinem Psychologiestudium gelernt habe.

 

Erkenntnis 1: Zwei Selbstwerte

In Studien konnte gezeigt werden, dass der so genannte implizite und explizite Selbstwert nur gering zusammenhängen. Das heißt, dass unsere spontane, unbewusste (=implizite) Selbstbewertung nicht so viel mit unserer bewussten, überdachten (=expliziten) Selbstbewertung zu tun hat. Ihr könntet also so lange über euren Selbstwert nachdenken, wie ihr wollt – ihr würdet nur die eine Seite eures Selbstwertes kennenlernen. Um den impliziten, unbewussten Selbstwert dagegen zu messen, bräuchte man andere Methoden. (Falls ihr euch für die Methoden interessiert, könntet ihr sie hier an einem Beispiel zu Vorurteilen kennenlernen.) Erste Erkenntnis also: Unser Selbstwert besteht aus mehr, als wir bewusst erkennen können.

 

Erkenntnis 2: Die Rolle des Vergleichs

Unser Selbstwert hängt stark davon ab, mit wem man sich vergleicht. So konnten Studien Folgendes zeigen: Der kognitive Selbstwert (quasi, für wie intelligent man sich hält) in der vierten Klasse unterschied sich zwischen angehenden Gymnasiasten und angehenden Hauptschülern noch deutlich. In der sechsten Klasse allerdings, wenn sich die Schüler innerhalb ihres neuen Schulsystems verglichen, hatten beide Gruppen den gleichen kognitiven Selbstwert. Hauptschüler und Gymnasiasten hielten sich also für gleich intelligent, weil sie sich innerhalb einer ebenbürtigen Gruppe verglichen. Dies wird auch als „Big-Fish-Little-Pond-Effekt“ bezeichnet – wie groß ich mich als Fisch fühle, hängt stark davon ab, wie klein der Teich ist. Wenn ihr also Probleme mit eurem Selbstwert habt, dann hilft es (einfach gesagt), sich mit Menschen zu vergleichen, denen es schlechter geht. Zweite Erkenntnis: Unser Selbstwert existiert immer im Vergleich zu anderen Menschen, nie „alleine“.

 

Erkenntnis 3: Interaktionen mit Freunden

Sehr zentral für das eigene Selbstwertgefühl ist, wie häufig man mit Freunden in Kontakt ist bzw. interagiert. Das macht Sinn: Freunde sind Menschen, die einen wertschätzen und die man selber wertschätzt. Das ist wohltuend und sogar notwendig für alle Menschen. Ein interessanter Beweis für diesen Befund: Der durchschnittliche Selbstwert von Personen einer ganzen Nation lässt sich vorhersagen, indem man sich anschaut, wie häufig Personen dort durchschnittlich mit Freunden interagieren. So interagieren Personen in Japan deutlich weniger mit Freunden als Deutsche – dementsprechend ist der durchschnittliche Selbstwert eines Japaners (gemessen mithilfe eines Fragebogens) deutlich geringer. Dritte Erkenntnis, vielleicht die greifbarste: Man möge möglichst viel mit Freunden machen.

 

Mir ist bewusst, dass diese Erkenntnisse eher basaler Natur sind. Es liegt also bei euch, konkrete Verhaltensweisen daraus abzuleiten. Ein abschließender Gedanke, der euch vielleicht hilft: Wenn Ihr erkannt habt, dass ihr aufgrund eines bestimmten Ereignisses Probleme mit eurem Selbstwert habt, stellt Euch folgende Frage: Wie würde James Bond damit umgehen?

Beste Grüße aus Münster Chris

 

Über den Autor:

Christian HeidemeyerChris, Psychologiestudent an der Uni Münster, hat vor kurzem die App Psytastic veröffentlicht. Mit ihr möchte er der Öffentlichkeit die Möglichkeit geben, sich über unterschiedlichste Themen der wissenschaftlichen Psychologie fortzubilden – aus seiner Sicht in der heutigen Zeit immer wichtiger. Seine App kannst du hier herunterladen, mehr Informationen findest du auch unter www.psytastic.de.

 

Danke für’s Lesen!

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