Warum Süchte entstehen und wie sie aufgelöst werden können

Esssucht, Drogensucht, Sexsucht, Computersucht, Alkoholsucht, Tabaksucht, Kaufsucht.
Das sind nur ein paar wenige Beispiele von Süchten, denen wir als Menschen ganz leicht erliegen können.

Jeder von uns wird schon die ein oder andere Sucht in seinem Leben gehabt haben und kann deshalb sehr gut nachvollziehen, was es heißt, die Kontrolle über sich selbst zu verlieren.
Regelmäßige, suchtartige Handlungen werden oft automatisiert und unbewusst von uns ausgeführt und deswegen werden wir uns jetzt anschauen, warum diese schädlichen Gewohnheiten überhaupt erst entstehen.

Dadurch werden wir dann an die Wurzel unseres Suchtproblems gelangen und Klarheit darüber gewinnen, sodass wir in Zukunft eine bewusste Entscheidung treffen können, ob wir der Sucht nachgehen wollen oder nicht.

Als Grundlage ist es wichtig zu wissen, dass wir Menschen gewisse Bedürfnisse haben. Mein Mentor Tony Robbins geht dabei von 6 psychologischen Grundbedürfnissen aus, die jeder auf irgend eine Art und Weise versucht, regelmäßig zu stillen.

Den großen Unterschied dabei macht lediglich die Strategie, mit der versucht wird, ein Bedürfnis zu stillen: die eine eignet sich, die andere eher nicht.

So könnten wir beispielsweise das Bedürfnis oder auch Gefühl, etwas Besonderes zu sein, auf zweierlei Arten erlangen: wir könnten uns einen gesunden Traumkörper im Fitnessstudio antrainieren, um regelmäßige Blicke auf uns zu lenken oder wir könnten uns einer Hooligan-Gruppe anschließen und regelmäßig Schlägereien anfangen.

In beiden Situation würden wir uns besonders fühlen… die Frage ist nur, ob die zweite Strategie auch wirklich förderlich für unser Wohlbefinden ist.

Mit dem Vorwissen, dass wir als Menschen gewisse Grundbedürfnisse haben, die immer wieder von Neuem gestillt werden möchten, haben wir jetzt eine gute Basis für das Verständnis von Süchten gelegt.

Süchte sind demnach also nichts anderes als Strategien, um unsere Bedürfnisse regelmäßig zu stillen. Strategien, die aber eher schädlich als gesund sind.

Also beschäftigen wir uns jetzt damit, wie wir unsere Süchte auflösen können.

1. Schritt:

Der erste Schritt besteht darin, festzustellen, welche der nachfolgenden Bedürfnisse wir mit unserer Sucht stillen wollen.

1. Das Bedürfnis nach Sicherheit
2. Das Bedürfnis nach Abwechslung
3. Das Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Liebe
4. Das Bedürfnis, etwas Besonderes zu sein
5. Das Bedürfnis nach persönlichem Wachstum
6. Das Bedürfnis, über sich hinaus zu geben

Wenn 3 dieser Bedürfnisse mit einer Handlung gestillt werden, entsteht eine Sucht.

Beispiel:

Ich war Gott sei Dank selbst nie betroffen, aber ich habe es schon oft genug beobachtet. Bei Drogensüchtigen könnten beispielsweise die folgenden drei Bedürfnisse gestillt werden:

1. Das Bedürfnis nach Abwechslung:
Mir ist vielleicht auf einer Party langweilig und ich möchte ein Highlight erleben.

2. Das Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Liebe:
Alle meine Freunde auf der Party stimmen ein und jeder möchte jetzt Drogen nehmen. Ich als Freund möchte mich der Gruppe zugehörig fühlen und nehme auch die Drogen – selbst wenn ich es gar nicht wirklich will.

3. Das Bedürfnis, etwas Besonderes zu sein:
Drogen nehmen ist zurecht verboten und zu dem Zeitpunkt, zu dem ich etwas Verbotenes tue, fühle ich mich besonders – anders als die Norm.

Wenn wir identifiziert haben, welche Bedürfnisse wir mit unserer Sucht besänftigen wollen, können wir jetzt zum zweiten Schritt übergehen:

2. Schritt:

Neue, bessere Strategien überlegen, wie wir in Zukunft diese Bedürfnisse gesünder stillen können.

Beispiel:

1. Das Bedürfnis nach Abwechslung:
Auf der Party könnte ich eine kurze Internet-Recherche nach neuen Party-Spielen durchführen.

2. Das Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Liebe:
Ich könnte die anderen Party-Gäste zu meinem neuen Party-Spiel einladen. Als Gruppe haben wir beim Spiel gemeinsam Spass und wachsen zusammen.

3. Das Bedürfnis, etwas Besonderes zu sein:
Ich übernehme den Job, das Spiel den interessierten Party-Gästen zu erklären und stehe damit im Mittelpunkt.

Wenig Aufwand, große Wirkung!

Du siehst also, dass diese neue Strategie, die wir uns innerhalb von nur ein paar Minuten überlegt haben, viel bessere und gesündere Ergebnisse mit sich bringt, als die alte und doch genau die gleichen Bedürfnisse stillt.

Überträgst Du diese 2 Schritte jetzt auf Dein eigenes Leben, kannst Du genauso neue Gewohnheiten für Dich herausfinden, um Alternativen zu Deinen Süchten zu finden.

Ich wünsche Dir viel Spass dabei, Deine Süchte ein für alle mal aufzulösen!

VIELEN DANK FÜR DEINE UNTERSTÜTZUNG!

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