Glücklich sein. Ein Zustand, den wir unser ganzes Leben lang verfolgen und uns fragen, wie wir ihn dauerhaft erreichen können.
Mich erreichen immer wieder Emails von Lesern (der Artikel ist für dich, Hannah ;-)) die mich fragen, wie man glücklich werden kann. Ich gebe zu, das ist durchaus eine berechtigte Frage!
Ich möchte an dieser Stelle keine absolute und für immer gültige Meinung vertreten, aber meine Einstellung zu diesem Thema ist heute, am 24. September 2014 um 14:17 Uhr eindeutig:
Den dauerhaften Zustand des Glücklichseins gibt es nicht!
Wow. Krasse Aussage, oder? Ich weiß, ich lehne mich gerade recht weit aus dem Fenster und damit könnte ich ein paar Lesern definitiv auf die Füße treten, aber ja, so ist es nun mal.
Ich möchte an dieser Stelle aber auch eine Begründung abliefern, die mich zu dieser Einstellung gebracht hat.
Und dazu ist es hilfreich, sich zunächst einmal zu fragen, was glücklich sein für mich überhaupt bedeutet:
Glücklich sein heißt für mich, den dauerhaften Zustand einer Ekstase zu erleben. Punkt.
Das heißt, in so einer Welt gibt es keine schlechten Gefühle, ich bin immer happy und alles „passt scho“.
Wäre auf der einen Seite zwar richtig cool, so zu leben, aber auf der anderen Seite gibt es da eine Sache, die damit für immer und ewig wegfallen würde:
Fortschritt.
Fortschritt oder auch Evolution ist das Ergebnis mehrerer Jahrmillionen der Menschheitsgeschichte und wenn der Mensch nicht aus einem Bedürfnis heraus das Feuer nutzbar gemacht hätte, dann würden wir noch heute rohes Fleisch essen und mit dem Pferd zur Arbeit reiten.
Sich unglücklich zu fühlen oder sich nicht zufrieden zu geben, hat also, wenn man es genauer betrachtet, etwas Gutes und Förderliches. Nicht nur für uns persönlich, sondern auch für unsere Mitmenschen.
Ich zum Beispiel bin lange Zeit einer Arbeit nachgegangen, die mich nicht erfüllt hat. Wenn ich mich nicht weiterentwickelt hätte und mich mit dem Status Quo zufrieden gegeben hätte, dann würdest Du heute diesen Text nicht lesen können.
- Wie ist es an dieser Stelle bei Dir?
- Kannst Du Dich noch an Deine letzte Lebenskrise erinnern?
- Wenn Du jetzt einmal zurück blickst, welche wichtigen Veränderungen haben sich dadurch in Deinem Leben ergeben?
- Inwieweit hast Du Dich durch diese Krise weiterentwickelt?
- Kannst Du im Nachhinein das Positive daran erkennen?
Du siehst also, dass Deine persönlichen Tiefpunkte im Leben etwas absolut Gutes und Sinnvolles mit sich bringen können.
Ich nenne es in diesem Zusammenhang auch gerne das Geschenk der erlebten Gegensätze. Was wäre warm ohne kalt und was wäre schön ohne hässlich?
Da wir Menschen trotz allem ein Interesse daran haben, mehr schöne Momente in unserem Leben zu schaffen, als schlechte, sind wir jetzt an dem Punkt angelangt, an dem wir prüfen werden, was wir tagtäglich an unserem Denken und Verhalten optimieren können, um tolle Erlebnisse zu maximieren.
Schauen wir uns dazu zunächst einmal die Faktoren an, die unsere Stimmung und damit unser Glücksempfinden beeinflussen.
Da wären zum einen die Ereignisse (Objekte), die uns in unserem Leben passieren und zum anderen die Art und Weise, wie wir diese Ereignisse (subjektiv) interpretieren.
Wenn die deutsche Nationalmannschaft die Weltmeisterschaft gewinnt, dann ist das zum Beispiel ein Ereignis. Und ob wir uns darüber maßlos freuen oder aber extrem aufregen, ist die Art und Weise, wie wir das Ereignis interpretieren.
Die Frage, die ich mir in diesem Moment stelle, ist: was von diesen beiden Stimmungs-Einflußfaktoren kann ich selbst kontrollieren? Was steht in meiner persönlichen Macht?
Klar, richtig: das Ereignis selbst kann ich nicht beeinflussen, aber dafür die Art und Weise, wie ich das Ereignis interpretiere.
Deswegen lohnt es sich – wenn ich tatsächlich so viele gute Momente wie möglich erleben will – meine Interpretation oder auch meinen Fokus auf die Dinge zum Positiven zu verändern.
Die Deutschen sind beispielsweise wahre Meister im Beschweren. Wenn wir einmal unseren Lebensstandard mit dem der restlichen Welt da draußen vergleichen, dann wird uns recht schnell auffallen, dass wir zu den absoluten Wohlstandsländern dieses Planeten gehören.
Sich darüber aufzuregen, dass die Bahn 5 Minuten Verspätung hat, ist definitiv ein Luxusproblem. Und wenn wir uns einen Moment besinnen und uns zurück ins Gedächtnis rufen, welche Geschenke wir hier in diesem Land nutzen und erleben dürfen, dann haben wir in diesem Moment unseren Fokus verändert:
Wir fokussieren uns auf die Sonnenseite des Lebens in Deutschland.
Sich auf die guten Dinge zu fokussieren ist eine Angewohnheit und damit Übungssache. Wenn wir regelmäßig üben, können wir uns mit der Zeit antrainieren, immer öfter die schöne Seite der Medaille zu sehen, anstatt die hässliche. Und das wird dann langfristig dazu führen, dass wir uns besser fühlen und mehr Kraft und Energie zur Verfügung haben, die Herausforderungen in unserem Leben zu meistern.
Probier das doch einfach einmal. Ich wünsche Dir viel Spass dabei, Dein Leben aus einer anderen Perspektive zu betrachten.
Und lass es mich gerne wissen, wenn Du erste Erfolge erzielt hast!