
Wer eine depressive Phase durchlebt, weiß, wie schwer es ist, sich zurück zu kämpfen und neuen Lebensmut zu spüren. Mein Name ist Ulrike Michels, ich bin systemischer Coach und selbst betroffen, habe viele Therapieansätze ausprobiert und mir mein persönliches Glück in täglichem Training wieder erarbeitet. Meine besten Anregungen aus Therapie, Coaching und Selbsterfahrung habe ich nun in einem Buch zusammengefasst. Während die Depression 2014 in mein Leben schlich, strengte ich mich noch mehr an. Völlig erschöpft brach ich wenige Monate später zusammen und dachte, ich bräuchte drei Wochen Urlaub. Was folgte, war eine Krankschreibung von fast zwei Jahren.
Und das war erst der Anfang. Im Nachhinein weiß ich: ich hätte viel früher zum Arzt gehen müssen. Seit zehn Jahren begleitet mich eine therapieresistente, chronische schwere Depression. Wo ich früher neben Führungsjob und Kinderbetreuung noch Halbmarathon lief, bin ich heute an manchen Tagen froh, wenn ich es schaffe, zu duschen und mich anzuziehen. Es vergeht kein Tag, an dem mich die Krankheit nicht stark einschränkt: Schlafstörungen, Erschöpfung, Antriebslosigkeit, gedrückte Stimmung, Schuldgefühle und vieles mehr bestimmen meinen Alltag.
Doch ich möchte nicht, dass die Krankheit mein Leben oder mich bestimmt. Deswegen habe ich in über zehn Jahren Vieles ausprobiert, damit ich so stabil und gesund wie möglich bin: Ich habe insgesamt rund ein halbes Jahr in unterschiedlichen Kliniken verbracht, habe die rund 15.000 mir verschriebenen Tabletten eingenommen, habe durchgängig Psychotherapie absolviert, habe neunmal eine Elektrokrampftherapie in Vollnarkose durchgemacht, habe Off-Label-Behandlungen neuerer Medikamente gewagt.
Neben all dieser professionellen Unterstützung habe ich aber vor allem ganz viel Selbsthilfe praktiziert. Ich habe mich belesen sowie mit Behandlern und Mitpatient:innen ausgetauscht, um ein besseres Verständnis für die Erkrankung, ihre Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten zu bekommen. Ich beschäftigte mich mit Schlafhygiene, also den Faktoren, die ich für einen gesunden Schlaf beisteuern kann. Bewegung, Luft und Licht entwickelten sich zu festen Bestandteilen meiner Woche.
Dankbarkeit wurde eine regelmäßige Perspektive für mich und sie fühlte sich gut an. Ich legte fest, wer und was mir im Leben etwas bedeutet, besann mich auf meine Stärken, definierte neue Ziele – für mein Leben, aber auch für jeden einzelnen Tag. Ich verbesserte mein Zeitmanagement und lernte, meine Prioritäten immer wieder neu zu setzen, je nach Energiespeicher. Soziale Kontakte fielen mir zwar schwer, aber ich erkannte ihre Wichtigkeit und pflegte meine engsten Beziehungen wieder mehr als früher. Ich probierte unterschiedliche angenehme Aktivitäten aus, um meinen Speicher auch wieder mit schönen Erinnerungen zu füllen.
Ich machte mir bewusst, welche gesunden Bedürfnisse ich habe und tat mein bestes, sie zu erfüllen. All diese Faktoren zahlten auf ein Ziel ein: ein möglichst glückliches Leben zu führen. Zehn Jahre nach Beginn meiner Reise kann ich sagen, dass mir das immer häufiger gelingt. Ich bin schwer depressiv, aber glücklich.
Die besten Tipps habe ich in meinem Buch „Glücklich trotz Depression – 100 Anregungen zur Selbsthilfe in psychischen Krisen und emotionalen Konflikten“ zusammengetragen. Darin finden Leser:innen konkrete Hinweise, wie sie selbst positiven Einfluss auf ihr Befinden nehmen können – vom psychisch belasteten Alltag bis zum suizidalen Krisenfall. Das Buch ist sprachlich leicht geschrieben und thematisch in Kurzkapitel unterteilt, so dass auch schwer belastete Personen einen guten Zugang bekommen und sich bei Bedarf auch nur das heraussuchen können, was für sie in dem Moment besonders wichtig ist.
Ich präsentiere darin fachliche Informationen aus Medizin, Therapien, Kommunikations-, Konflikt- und Stressmanagement, aber auch persönliche Erfahrungen. Dieser Mix erlaubt es den Lesenden, ihren eigenen Weg zu finden, indem sie selbst mündig entscheiden, wo Schulmedizin oder -Therapie und wo Coaching- oder erprobte Life Hacks für sie persönlich geeigneter und umsetzbarer erscheinen.
Das Vorwort hat die psychologische Psychotherapeutin Rammiya Gottschalk verfasst, die 2023 eine große Petition für mehr Therapieplätze gestartet und an den amtierenden Gesundheitsminister Karl Lauterbach übergeben hat. Außerdem ist sie als Frau Psychologin auf TikTok und Instagram aktiv und hat dort rund 60.000 Follower. Sie schreibt: „Dieses Buch, das Sie in den Händen halten, ist ein bemerkenswerter Wegweiser für all jene, die mit Depressionen zu kämpfen haben. […] die hilfreichen persönlichen und fachlich fundierten Tipps zur Selbsthilfe können insbesondere die Wartezeit auf einen Therapieplatz gut überbrücken.“
„Glücklich sein ist nicht die Abwesenheit von Problemen, sondern die Fähigkeit, mit ihnen umzugehen“, so Charles de Montesquieu. Ich möchte depressiv erkrankte Menschen mit diesem Buch befähigen, eigene Strategien gegen ihre Depression und ggf. Suizidalität zu entwickeln und sich zugleich die für sie richtige Hilfe zu suchen.
Den Link zum Buch gibt es hier: https://amzn.to/41u2Jb5
