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Es steckt im Wort schon selbst mit drin: Motivation kommt von Motiv. Und laut Duden.de bedeutet Motiv:
- Beweggrund oder auch
- ein Umstand, durch den sich jemand bewogen fühlt, etwas Bestimmtes zu tun
Es geht bei einem Motiv also immer um eine Situation oder einen Gemütszustand, die mich dazu führen, zu HANDELN, um die Situation oder den Gemütszustand zu VERBESSERN.
Ich sehe beispielsweise einen Verletzten auf der Straße liegen und fühle mich berufen, ihm zu helfen. Oder ich habe Kopfschmerzen und fange an, Wasser zu trinken, damit sie wieder verschwinden.
Meine Motivation ist umso größer, je stärker ich mit der Verbesserung meines Umstands rechne. Und sehr schwach, wenn ich entweder kein Motiv habe oder aber glaube, dass meine Handlung keine großartige Verbesserung bewirken wird.
Das erklärt zum Beispiel, warum Menschen sehr motiviert sind, wenn es um Sex geht. Wir wissen, dass Sex gut tut und Spass macht – also eine Verbesserung unseres Zustands bewirkt – und daher sind wir gerne bereit, viel Geld, viel Arbeit und viel Zeit auf uns zu nehmen, um Sex möglich zu machen.
Und es erklärt auch, warum Menschen nicht motiviert sind, den Müll nach draußen zu bringen. Die Verbesserung des eigenen Gemütszustandes ist verschwindend gering. Außer natürlich der Gestank war die treibende Kraft.
Ein zusätzlicher Faktor bei der Motivation ist die wahrgenommene Zeit oder Arbeit, die erforderlich ist, um ein Ziel zu erreichen. Je weniger Ressourcen (z. B. Zeit, Geld, Kraft) ich benötige, ein Ziel zu erreichen, desto stärker bin ich motiviert.
Wenn ich Dir beispielsweise anbiete, entweder heute 1€ oder nächste Woche 10€ zu schenken. Würdest Du dann auf nächste Woche warten?
Und wie verändert sich Deine Motivation, wenn ich Dir nach einem Jahr 100€ schenken würde? Würdest Du dann immer noch warten?
Ein weiterer, wichtiger Faktor ist auch der eigene Glaube daran, ein Ziel erreichen zu können. Glaube ich selbst daran, dass ich ein mir vorgenommenes Ziel erreichen kann oder zweifle ich daran?
Wenn ein Schüler zum Beispiel weiß, dass er in einer Klassenarbeit die Note 1 schreiben kann, dann lernt er ganz anders als ein Schüler, der sowieso mit einer schlechten Note rechnet.
Der alles entscheidende Faktor bei der Motivation ist jedoch, ob meine Handlung Schmerz beseitigen oder Freude bereiten wird.
Was denkst Du motiviert ein Kind mehr? Einen gebrochenen Arm vom Arzt behandeln zu lassen oder präventiv nicht auf Bäume zu klettern?
Zusammenfassend noch einmal die 4 Faktoren, durch die Motivation gesteigert werden kann:
- die Stärke des Gefühlszustands, mit dem bei Erreichen des Ziels zu rechnen ist
- die Ressourcen, die zur Zielerreichung notwendig sind
- der Glaube, das Ziel erreichen zu können
- und die Tatsache, ob es eine Hinzu- oder eine Hinweg-Motivation ist
Welches Motiv hast Du gerade? Hast Du gerade überhaupt eins? Und wenn ja, welchen Faktor könntest Du verändern, um Deine Motivation zu steigern?
Ich wünsche Dir viel Spass beim Ausprobieren!