Wie nutzt Du Deinen Garten des Lebens?

Heute morgen hatte ich spontan das Bedürfnis, einen neuen Weg zu laufen, als den, den ich sonst immer zum Joggen wähle. Also ging ich auf Entdeckungsreise, lief in die komplett entgegengesetzte Richtung los und landete schon nach ein paar Minuten in einem ruhigen, abgelegenen Waldstück.

Es war nur ein recht schmaler und sporadischer Weg, der durch das Geäst führte, doch ich genoß die angenehme Stille, die dieser Ort versprühte. Nur ich und ein Wald voller Bäume, die unbekümmert vor sich hin wuchsen.

Als ich das Ende des Waldweges erreicht hatte, entdeckte ich eine große umzäunte Anlage, in der ich mehrere kleine Holz-Häuschen und viele bunte Blumen und Pflanzen erkennen konnte. Ich war auf ein Schrebergartendörfchen gestoßen.

Da ich in letzter Zeit öfters an solchen Anlagen vorbeigelaufen war, packte mich die Neugier und ich entschloss mich, mir die einzelnen Gärten doch mal näher anzuschauen.

Ich war überrascht, welche Vielfalt die einzelnen Gärten boten. Von lieblos wirkenden mit wild wachsendem Unkraut übersähten Erdflächen bis hin zu liebevoll gepflegten Prachtgärten, die mit ihrem Farben- und Pflanzenreichtum ein emotionales Feuerwerk in mir auslösten.

Vor dem schönsten der Gärten blieb ich kurz stehen und machte dem alten Mann, der gerade dort seine Blumen zurecht schnitt, ein Kompliment. Er schaute kurz hoch, bedankte sich und widmete sich wieder seinen Pflanzen.

Zu diesem Zeitpunkt war es gerade Vormittag und nein, der alte Mann saß nicht daheim in seinem bequemen Sessel und schaute Fernsehen, sondern er stand draußen in der prallen Mittagssonne in seinem Garten und arbeitete an seinem eigenen, ganz persönlichen Königreich.

Während ich durch den schmalen Kiesweg lief, der die einzelnen Schrebergärten miteinander verbunden hatte, wurde mir klar, dass metaphorisch gesehen doch jedes einzelne Grundstück so etwas wie eine kleinere Version vom Leben der Besitzer war.

Jedem einzelnen wurde eine blanke Fläche zur Verfügung gestellt, um die eigenen Träume, Ziele und Vorstellungen mithilfe von Pflanzen, Blumen, Flora und Fauna zu realisieren.

Der eine entschied sich Nutzpflanzen anzubauen, um Tomaten, Gurken und Paprika ernten zu können. Dem anderen gefiel es besser, aus dem ihm zur Verfügung stehenden Raum eine wahre Augenpracht mit Blumen zu gestalten, die jede einzelne Farbe des Regenbogens abdecken. Wiederum ein anderer entschied sich gar nichts mit seinem persönlichen Bereich zu machen. Hier konnte ich dementsprechend auch nichts außer karger Erdmasse und vereinzelten Unkrautsträuchern erkennen. Und der letzte wählte eine Kombination aus allen drei Varianten.

So individuell wie die einzelnen Gartenbesitzer ihren persönlichen Bereich gestalten können, so individuell hat auch jeder Mensch auf diesem Planeten die Möglichkeit sein eigenes Leben zu gestalten.

Wie gestaltest Du Deinen persönlichen, imaginären Schrebergarten? Nutzt Du ihn, um Deine körperlichen oder um Deine mentalen Bedürfnisse zu stillen? Vernachlässigst Du ihn, weil Du keine Zeit oder Lust hast, Dir etwas dort aufzubauen? Oder wählst Du eine Kombination aus allen drei Varianten? Vielleicht sogar eine vierte, die ich noch nicht kenne?

Es liegt an Dir! Du hast die Wahl! Du entscheidest, wie der Schrebergarten Deines Lebens aussieht! Die Regeln dazu sind kurz und einfach:

Wenn Du etwas erschaffen willst, dass nicht nur Dich, sondern auch andere Menschen erfreut und begeistert, dann ist dies mit mentaler und auch mit körperlicher Arbeit verbunden. Regelmäßig.

Ein wunderschöner Schrebergarten, der die Nachbarn zum Staunen bringt, erfordert die tägliche Aufmerksamkeit und Pflege seines Besitzers. Oft vergehen viele, viele Tage und Wochen, bis Du die ersten Ergebnisse Deiner Arbeit siehst.

Eine Blume fängt als winziges Saatkorn an und braucht ihre Zeit, Deine regelmäßige Zuwendung und viel, viel Wasser, um am Schluss ihre volle Schönheit entfalten zu können.

Die Frage ist nur, ob es Dir der Aufwand wert ist. Ich wünsche Dir einen kreativ schöpferischen Tag!

VIELEN DANK FÜR DEINE UNTERSTÜTZUNG!

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