Auf seinem Blog schreib er unter anderem über Selbstbewusstsein, die Liebe, den Sinn des Lebens und wichtige Lebensentscheidungen.
Viel Spaß beim Lesen seines Gastartikels!
Was wirklich hinter deinen Minderwertigkeitskomplexen steckt
Lass uns ehrlich sein: Jeder Mensch fühlt sich ab und zu schwach oder unterlegen.
Wenn dieses Gefühl dich jedoch tagtäglich in der Mangel hat – und nicht mehr loslässt – leidest du unter Minderwertigkeitskomplexen. Und diese solltest du ernst nehmen.
Die Folgen deiner gefühlten Minderwertigkeit sind nämlich verheerend:
- Du kannst keine Beziehungen mehr auf Augenhöhe aufbauen, weil du dich deinem Gegenüber immer in irgendeiner Weise unterlegen fühlst.
- Du versuchst, deine gefühlte Unterlegenheit mit ungesunden Verhaltensweisen zu kompensieren. Zum Beispiel mit der Flucht in Statussymbole oder mit arrogantem bis aggressivem Verhalten.
- Früher oder später brichst du erschöpft zusammen, weil du versucht hast, deine Minderwertigkeitskomplexe mit noch mehr Anstrengung und Arbeit auszugleichen.
Um deine Minderwertigkeitskomplexe aufzulösen, musst du erst mal herausfinden, wo diese herkommen. Auf deiner Suche nach Antworten wirst du merken, dass sich die wenigsten Ratschläge auf die Ursachen deines Problems beziehen. Stattdessen stößt du immer wieder auf Sätze wie diese:
- Höre auf, dich unvorteilhaft mit deinen Mitmenschen zu vergleichen!
- Führe dir deine Stärken und Erfolge vor Augen!
- Erkenne, dass du jetzt schon gut genug bist!
Natürlich sind diese Tipps nicht falsch. Im Gegenteil – in all den obigen Aussagen steckt viel Wahrheit.
Und dennoch verbirgt sich hinter deinen Minderwertigkeitskomplexen mehr.
Du stehst dir mal wieder selbst im Weg
Wenn du dich bereits ein bisschen mit deiner eigenen Psyche beschäftigt hast, wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit folgende Erkenntnis gewonnen haben:
Viele deiner Probleme sind selbstgemacht.
Versuche einmal, diese Wahrheit vollständig in dich aufzunehmen – und das nicht nur auf der rationalen Ebene.
Ist dir bewusst, dass sich dahinter der Schlüssel zu einem außergewöhnlichen, freien und glücklichen Leben verbirgt?
Denn wenn du deine Probleme (meist natürlich unterbewusst) selbst geschaffen hast, kannst du sie auch wieder selbst lösen.
Vielleicht fragst du dich jetzt, was all das mit Minderwertigkeitskomplexen zu tun hat.
Ganz einfach – du fühlst dich nur deshalb minderwertig, weil du deinen eigenen Ansprüchen nicht genügst.
In deinem Bewusstsein (und viel häufiger Unterbewusstsein) ist eine Vorstellung des Richtigen verankert. Dieses Richtige ist ein Idealbild dessen, wie du zu sein und dich zu verhalten hast.
- Welche materiellen Errungenschaften und sonstige Erfolge du vorweisen solltest.
- Wie du dich gegenüber deinen Mitmenschen verhalten musst.
- Wie du dich fühlen darfst und welche Dinge du zu tun oder zu lassen hast..
Sobald du dieses Bild verfehlst, hast du das Gefühl, deinem idealen Ich etwas schuldig geblieben zu sein. Hättest du dich nur ein bisschen mehr angestrengt, nur ein bisschen härter gearbeitet, dann würdest du jetzt schon dein Idealbild erreicht haben…
Im Grunde sind Minderwertigkeitsgefühle deshalb nichts anderes als Schuldgefühle.
Je unrealistischer und perfektionistischer dein Bild des Richtigen ist, desto größer ist deine Veranlagung, an Minderwertigkeitskomplexen zu leiden. Ist ja auch logisch. Schließlich existiert nun ein Idealbild in dir, dem du nie gerecht werden kannst.
Ursprünglich stammt diese Theorie übrigens von dem Schweizer Psychologen Paul Häberlein. Dieser betonte die Wichtigkeit innerer moralischer Urteilsprozesse beim Entstehen von Minderwertigkeitskomplexen. Dank ihm haben wir heute ein besseres Verständnis von den Funktionsweisen des menschlichen Selbstbewusstseins.
Schön und gut – aber wie nutzt du dieses Wissen nun, um deine Minderwertigkeitskomplexe loszuwerden?
Ergründe deine Ideale
- Der Nachbar, der einen größeren Flachbildfernseher hat als du.
- Die Freundin, die immer glücklich wirkt und deren Beziehung schon seit Jahren so richtig scheiße nervig harmonisch läuft.
- Der Start-Up-Gründer, der es geschafft hat, auf scheinbar leichte Art mit seinem Hobby Millionen zu verdienen.
Vergleiche können dich ganz schön runterziehen!
Besonders dann, wenn du dich immer nur mit Menschen vergleichst, die dir es besser haben als du. Aus diesem Grund solltest du darauf achten, dass du dich nicht zu häufig mit deinen Mitmenschen vergleichst.
Und wenn du es dennoch tust, vergleiche dich zumindest auf eine faire Art und Weise. Zum Beispiel, indem du dir hin und wieder Menschen anschaust, die weniger erfolgreich oder talentiert sind als du. Denn das ist keinesfalls asozial. Es trägt lediglich zu einem gesunden Selbstwert bei.
Leider kommst du den Ursachen deiner Minderwertigkeitskomplexe auch durch bessere Vergleiche nicht näher. Am besten ist es deshalb, wenn du deinen Vergleichen auf den Grund gehst.
Durch Vergleiche mit deinen Mitmenschen lernst du nämlich immer auch etwas über dich. Genauer gesagt über deine eigenen Ideale. Denn letztendlich vergleichst du dich mit anderen Leuten immer nur auf einer Ebene, die dir selbst als wichtig erscheint.
Sobald du dich also das nächste Mal bei einem negativen Vergleich mit einem anderen Menschen ertappst, horche in dich hinein:
- Was verrät dir dieser Vergleich über dich selbst?
- Auf welches Idealbild, dem du momentan nicht zu genügen scheinst, weißt dich dein Minderwertigkeitsgefühl hin?
- Wie realistisch ist dieses Idealbild?
Es muss nicht gleich der Lamborghini sein
Nehmen wir mal an, du bist Student oder Studentin und fährst täglich mit dem Fahrrad zur Uni.
Eines Tages stehst du wie immer an der Ampel, während neben dir ein Lamborghini vorfährt. Du merkst nun, wie ein Gefühl von Minderwertigkeit in dir aufkommt. „In diesem Wagen könnte ich sitzen“, denkst du dir.
In diesem Moment hast du noch nicht bemerkt, wie unrealistisch dein Vergleich ist. Denn letztendlich gehst du immer noch zur Uni. In dieser Phase deines Lebens einen Lamborghini zu besitzen ist weder nötig noch (unter normalen Umständen) schaffbar.
Sobald du dir die Absurdität deines Vergleiches bewusst gemacht hast, kannst du dein Problem an der Wurzel packen. Denn auch wenn deine unrealistischen Vorstellungen Frust und gefühlte Minderwertigkeit nach sich ziehen – hinter ihnen verstecken sich reale Werte.
In unserem Beispiel wäre es das Bedürfnis nach größerer materieller Fülle.
Und um diesem Anspruch zu genügen, brauchst jedoch du keinen Lamborghini. Was du stattdessen brauchst, ist einfach mehr Geld. Geld, dass du auf mehreren Wegen bekommen kannst:
- Du kannst dich nach einem gut bezahlten Nebenjob umschauen.
- Du kannst ein Business-Projekt starten, dass dir auf lange Sicht Nebeneinkünfte beschert.
- Du kannst dich mit finanziell erfolgreichen Menschen umgeben und von ihnen lernen.
Durch Handlungen wie diese wirst du es über kurz es über kurz oder lang schaffen, dir einen Lebensstandard zu erarbeiten, der deinen echten Werten und Bedürfnissen entspricht.
Falls du jetzt anfängst, zu protestieren – die oben skizzierte Geschichte ist natürlich nur ein Beispiel. Es geht nicht darum, welche Idealvorstellungen du hast. Vielmehr geht es darum, dass du deine ganz eigenen Ideale ergründest. Und dann die unrealistischen Vorstellungen in Ziele und Ansprüche verwandelst, die für dich wirklich erreichbar sind.
Hol es dir!
Dir realistischere Ziele zu setzen und deine Bedürfnisse in einer authentischen Weise zu befriedigen, wird deine Minderwertigkeitskomplexe zwar langfristig reduzieren. Vollständig beseitigen wird du sie dadurch aber nicht.
Denn dafür musst du erst einmal aktiv werden.
Sobald du merkst, dass du das, was dir wichtig ist, auch bekommen kannst, wirst du selbstbewusster und stärker. Sei also ehrlich mit dir. Akzeptiere deine Minderwertigkeitskomplexe. Nutze sie als Wegweiser zu einem Leben, das du dir schon immer gewünscht hast.
Und dann werde aktiv, um dieses Leben Wirklichkeit werden zu lassen.
Über den Autor:
Anchu Kögl ist Autor, Querdenker und Weltreisender. Auf seinem Blog schreib er unter anderem über Selbstbewusstsein, die Liebe, den Sinn des Lebens und wichtige Lebensentscheidungen. Falls du mehr von ihm lesen möchtest, fange am besten mit diesem Artikel über Lebensweisheiten an.
Danke für’s Lesen!