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Der größte Teil der Bevölkerung mag seine Arbeit nicht. Sehen wir einmal von Künstlern, Musikern und Profisportlern ab, dann können wir davon ausgehen, dass mit dem Begriff „Arbeit“ in der Regel etwas Negatives verbunden wird. Und das liegt bestimmt auch daran, dass wir schon früh auf so eine Denkweise vorbereitet werden:
- „Nach der Schule beginnt der Ernst des Lebens!“
- „Hurra, endlich wieder Wochenende!“
- „Arbeit macht krank!“
Doch warum ist es eigentlich so, dass Arbeit als negativ empfunden wird? Warum mögen die meisten Menschen ihren Job nicht?
Im Folgenden habe ich fünf Gründe dafür aufgelistet.
1. Du arbeitest nicht gerne, weil Du nicht das Ziel Deiner Arbeit vor Augen hast
Arbeit ist nicht das Endziel. Arbeit ist der Weg dorthin. Sich Anstrengungen auszusetzen geht zu dem Zeitpunkt viel einfacher, zu dem ich weiß, wofür ich eigentlich arbeite und den positiven Sinn dahinter erkenne.
- Was bewirke ich mit der Arbeit, die ich verrichte?
- Was ist der tiefere Sinn meiner Arbeit?
- Kann ich mich mit diesem Sinn überhaupt identifizieren?
Wenn ich weiß, was ich mit meiner Arbeit bewirke und den positiven Einfluss vor Augen habe, der dadurch ermöglicht wird, dann werde ich mit meinem Herz dabei sein.
Wenn ich den einzigen Sinn in meiner Arbeit darin sehe, Geld zu verdienen, dann wird es mir schwer fallen, meine Arbeit jemals zu mögen. Ich werde zwar meine Lebenshaltungskosten decken und mir Dinge leisten können, aber zu welchem Preis?
Ich bezahle fünf Tage die Woche…
mit meiner Lebenszeit, meiner Freiheit und meinem Wohlbefinden, um mir an zwei Tagen mit Geld meine Lebenszeit, Freiheit und mein Wohlbefinden wieder zurückzuholen.
Ganz ehrlich… macht das Sinn?!
Deshalb frage Dich doch einmal, was genau das übergeordnete Ziel Deiner Arbeit ist. Immerhin opferst Du am Tag rund die Hälfte Deiner Wachzeit dafür!
- Was unterstützt Du mit Deiner Arbeit? Was bewirkst Du dadurch in der Welt?
- Siehst Du den tieferen Sinn dahinter?
- Gefällt Dir, was Du siehst?
2. Du arbeitest nicht gerne, genau weil Du das Endziel Deiner Arbeit vor Augen hast
Du weißt, dass das Endziel Deiner Arbeit keinen für Dich ersichtlichen Nutzen hat oder sogar schädlich ist und Du machst es trotzdem? Kein Wunder, dass Du Dich schlecht fühlst. Du handelst ja auch nicht nach Deinen Werten. Nach dem, was Dich emotional berührt und Dir als Mensch wichtig ist.
Aber ich weiß … Du hast keine andere Wahl, weil … XYZ!
Ich verstehe!
Aber wenn Du ganz ehrlich zu Dir selbst bist und tief in Dein Innerstes gehst… hast Du dann vielleicht doch eine Wahl?
Und wenn ja, hast Du dann vielleicht Angst vor Veränderungen?
Dann wird Dir dieser Artikel sicherlich weiterhelfen:
Warum habe ich Angst vor Veränderung?
3. Du arbeitest nicht gerne, weil Du auch nicht möchtest, dass Du gerne arbeitest
Haha… Du musstest jetzt vielleicht ein wenig stutzen, aber Du hast schon richtig gelesen! Du könntest auch deswegen nicht gerne arbeiten, weil es in unserer Gesellschaft nicht „normal“ ist, dass Menschen ihre Arbeit lieben.
Das heißt, wenn Du anfängst, Deine Arbeit zu lieben, könntest Du ab diesem Zeitpunkt nicht mehr „dazugehören“. Andere Menschen, vielleicht sogar Freunde und Familie könnten Deine Einstellung zum Thema Arbeit nicht mehr verstehen und es gäbe Konfliktpotential durch Meinungsverschiedenheiten.
Da wir Menschen unter anderem das Bedürfnis nach Zuneigung oder auch Zugehörigkeit haben, könnte das „Nicht mögen“ Deiner Arbeit eine unbewusste Strategie sein, Dir Zuneigung und Zugehörigkeit von Deinen Mitmenschen zu sichern.
4. Du arbeitest nicht gerne, weil Du Dir die Belohnung Deiner Arbeit nicht gönnst
Auch hier wieder eine These, die erstmal auf Unverständnis stoßen könnte. Warum sollte ich mir meinen eigenen Erfolg denn nicht gönnen?! Aber auch hier hast Du wieder richtig gelesen. Es gibt nämlich die Möglichkeit, dass Du ein schlechtes Selbstbild von Dir hast. Wir Menschen handeln stets bewusst oder auch unbewusst nach unserem Selbstbild.
Wenn Du zum Beispiel von Dir denkst, dass Du nicht witzig bist. Wirst Du dann bei einer Gelegenheit versuchen, einen Witz zu reißen?!
Dein Selbstbild könnte auch beinhalten, dass Du Dich nicht als liebenswerten Menschen wahrnimmst, der Gutes verdient hat. Du könntest denken, ein Leben in Schmerz und Misserfolg verbringen zu MÜSSEN! Weil Du „eben so bist“.
Und Dich deshalb jedes Mal genau dann selbst sabotierst, wenn es anfängt, richtig, richtig gut zu werden.
Doch das muss nicht so sein. Dein Selbstbild ist veränderbar! Das ist aber dann das Thema eines anderen Artikels 😉
5. Du arbeitest nicht gerne, weil Du noch nicht lange genug arbeitest
Laut der so genannten Selbstbestimmungstheorie der Motivation sind drei Faktoren verantwortlich, die einen großen Einfluss auf Deine Arbeitszufriedenheit haben:
- Autonomie – das Gefühl, die Kontrolle über Dich und Deine Tätigkeit zu haben
- Kompetenz – das Gefühl, gut in dem zu sein, was Du tust
- Verbundenheit – das Gefühl, Beziehungen zu anderen Menschen aufgebaut zu haben
All das sind Faktoren, die nicht von heute auf morgen erreicht werden können.
Deswegen: Arbeitest Du schon lange genug in Deinem Beruf, um die notwendige Erfahrung gemacht zu haben, die Dich erfolgreich sein lässt?
Übst Du Deine Tätigkeit wie auch ein Musiker oder ein Artist, bis Du sie wie im Schlaf beherrschst? Denn viel geübt werden muss in jedem Beruf, um zufriedenstellende Topleistungen erbringen zu können!
„Every master was once a disaster.“ – T. Harv Eker
Bevor du dich also fragst, ob du deine Berufung gefunden hast, eigne Dir zunächst die wichtigsten Fähigkeiten für Deine aktuelle Tätigkeit an und konzentriere Dich erst einmal darauf, gute Arbeit zu leisten. Denn das alleine kann schon erfüllend sein!
Und? Hast Du herausgefunden, warum Du Deine Arbeit nicht magst?
Welchen Grund hast Du für Dich identifiziert?
Und welchen kleinen Schritt könntest Du genau jetzt unternehmen, um Arbeit wieder lieben zu lernen?
Ich wünsche Dir viel Spass dabei, diesen Schritt zu entdecken!